Internetseite zum Konzept „Essbare Stadt Hamm“ ist online!
Die Grün- und Freiflächen einer Stadt, Brach- und Ruderalflächen, Kleingartenanlagen, aber auch das sog. Straßenbegleitgrün erfüllen eine wichtige Funktion für die Stadt und deren Bewohnerinnen und Bewohner. CO2-Absorbtion, Sauerstoffproduktion, Klimafolgenanpassung, Stadtklimaoptimierung, Förderung der Artenvielfalt, optische Aufwertung und die positive psychologische Wirkung sind nur einige Aspekte, warum grüne Strukturen und Flächen in der Stadt so wertvoll sind.
Urban Gardening und Gemeinschaftsgärten haben schon vor der Corona-Pandemie einen regelrechten Boom erlebt. Diese Standorte sind aber „nicht öffentlich“, das heißt, dass hier wachsende Obst und Gemüse ist nicht für alle zugänglich, sondern nur für die Mitwirkenden des jeweiligen Projektes. Anders verhält es sich mit Obstbäumen und -sträuchern auf öffentlichen Flächen. Nach Bundesnaturschutzgesetz gilt die sog. Handstraußregel, die das Pflücken von Wildpflanzen in einigen Bereichen in für den Eigenbedarf üblichen Mengen erlaubt (§ 39 BNatSchG). Natürlich ohne die Pflanze dabei grundlegend zu schädigen, also ohne das Abbrechen von Ästen oder ähnlichem. Diese Tatsache ist aber nur wenigen Menschen bekannt. Viele, die sich an den Sträuchern und Bäumen bedienen, tun dies mit schlechtem Gewissen und/oder heimlich. Hier fehlt es also an Informationen.
Pflücken erlaubt!
Die meisten Menschen, die sich zumindest hin und wieder in der Natur bewegen, kennen in ihrem Umfeld die Brombeerhecken, Wacholdersträucher oder auch den einen oder anderen „wilden“ Kirschbaum, an dem man sich bedienen kann. Die Stadt Hamm möchte aber nun im Rahmen des Konzeptes „Essbare Stadt“ ihr Angebot rund um heimische Obst- und Fruchtgehölze ausbauen, verstärkt über vorhandene Standorte informieren und sich bei anstehenden Baumpflanzungen bemühen, auch fruchttragende Baumarten zu pflanzen, sofern es die jeweiligen Standortbedingungen zulassen. Darüber hinaus sollen an verschiedenen Orten in der Stadt Hamm Streuobstwiesen neu angelegt bzw. einzelne Obstbäume neu gepflanzt werden.
Eine neu angelegte Internetseite unter www.hamm.de zum Thema „Essbare Stadt“ bietet ab heute allgemeine Informationen, insbesondere über die Rechtmäßigkeit der Entnahme von Obst von öffentlichen Bäumen und Sträucher. Zudem wird hier auch auf die vorhandenen Flächen des Urban Gardening hingewiesen, da auch sie Bestandteil des Gesamtkonzeptes der Essbaren Stadt sind. Über den Link zum interaktiven Stadtplan der Stadt Hamm, bei dem eine neue Rubrik zu Obstbäumen im öffentlichen Raum eingerichtet wurde, können sich die Nutzerinnen und Nutzer die Standorte verschiedener Obstbäume im Stadtgebiet anzeigen lassen. In diesem Kataster werden zunächst erst nur die neu gepflanzten Obstgehölze aufgelistet sein, sukzessive werden aber weitere Obstbaumsorten aufgenommen und -nach Überprüfung des jeweiligen Standorts vor Ort- nach und nach eingepflegt. So wird sichergestellt, dass nur Bäume mit wirklich essbaren Früchten angezeigt werden. Darüber hinaus werden Linktipps zu Organisationen, die Kurse im Obstbaumschnitt anbieten sowie zur Internetseite „mundraub.org“ angeboten, einer privaten Initiative zur Nutzung von öffentlich zugänglichem Obst und Gemüse.